Manchmal entscheiden Zentimeter über Leben und Tod. In Ostberlin stürmt der Wind, das Laub säumt den Kunstrasen, es läuft die 81. Minute. “Jetzt habt ihr sie”, rufen die mitgereisten Fans – Tommy “Podcast” Gmür und Ivo, genannt die Kante. Schon seit Minuten drücken die Hasen ihren Gegner in die eigene Hälfte, pressen, der Ball läuft. Dann setzt Grüni den Ball im entscheidenden Moment aufs Tor, er landet am Pfosten. Die Wende, sie war spürbar bei den Fans. So bleibt es beim 1:8.
Dabei hatte alles so schlecht angefangen. Mit dem Anpfiff wie einst Roy Makaay gegen Real Madrid setzt es das 1:0 für die Bus- und Straßenbahnfahrer. Die Hasen sind geschockt, wehren sich aber, Unai an einer Stelle etwas zu sehr. Der Gegner spielt sich den Ball in den eigenen Reihen zu, die Hasen schauen zu. Daran ändert sich in der ersten Hälfte wenig. Was aufs Tor kommt, hält Schorsch, genannt die Katze, zuverlässig.
In der 18. Minute gelingt dann einer der seltenen Gegenstoße. Björn spielt einen perfekten Pass in den Zwischenraum, die 18 nimmt schnörkellos an und trifft zum ersten Mal in diesem Jahr. Die Hasen gehen mit starker Defensive und Mittelfeld ins Spiel, vorne fehlt kurzfristig Torjägerstar Tim, der erkrankt ist. Die Aufstellung gefällt dem Vorsitzenden, der sich siegestrunken zu einem „absolut schlagbaren Gegner“ hinleiten lässt. In dieser 18. Minute, als die 18 trifft, sollte keiner der Beteiligten wissen, wie falsch er damit liegen sollte.
Nach dem Ausgleich ändert sich wenig: Die Hasen rennen hinterher, verteidigen aber mit viel Aufwand und lassen wenig zu. Bis kurz vor der Pause. Die Hasen laden zum 2:1 ein, der BVB, weder verwandt noch verschwägert mit Dortmund, nimmt das Geschenk dankend an.
Die zweite Hälfte hat kaum begonnen, als die Auswärtsfans im Stadion sich entzürnen. Das hätte das 2:2 sein können: Eine Bogenlampe am Fünfer scheint perfekt auf dem Kopf von Häfner zu landen, allein: Ein Verteidiger stößt ihn rüde weg. Der Schiedsrichter verzichtet auf den VAR, die Hasen protestieren – vergeblich. So bleibt es bei der großzügigen Linie an diesem Sonntagvormittag.
Zwei Wechsler bringen die Hasen mit. Weil die grüne Macht auch in Hälfte zwei wenig an den Ball gelangt und der BVB sich weiter fröhlich bis zum Sechszehner durchkombiniert, schwinden die Kräfte. Der BVB nimmt einige weitere Geschenke an, darunter eine sehenswerte Brustabnahme durch einen groß gewachsenen Abwehrmann.
Als sich dann auch noch Flo verletzt, geht kaum noch etwas. Immerhin: Das Torverhältnis zählt im Pokal nicht. Daher stört es wenig, dass jeder Hase nochmal ein Tor schießen will. Darunter Unai, der einmal im achtsekündigen Ringkampf obsiegt und sich fast bis zum Treffer durchtankt. Robert stößt immer wieder auf links vor, Ole hätte reinköpfen können, wenn nicht sogar müssen.
Alex und Flo grätschen um die Wette, ersteren zeichnet danach eine Narbe, „von denen ich meinen Enkelkindern erzählen werde“. Hinten kommt der BVB immer wieder zu 4- oder gar 5-gegen-1-Situationen. Und trifft bei fast jeder dieser. Das Torverhältnis zählte eben nicht mehr.
Und in besagter 81. Minute bleibt es nur beim Pfosten. Zur Wahrheit gehört wohl auch, dass der Gegner mit 7:1, 8:1 und 9:1 nachlässt und die Hasen auch mal den Ball haben dürfen. Am Ende steht ein in der Höhe unverdientes 1:10. Der Pokal, er hat eben seine eigenen Gesetze.
Dabei waren: Schorsch, Alex, FloK, Ole, Björn, David, Robert, Nathanael und Unai ++ Zuschauer: Haye, Ivo, Tommy ++ Bericht: Nathanael ++ Statistik ist aktualisiert
Spielverlauf:
02 | 1 | : 0 | ||
18 | 1 | : 1. | Nathanael | Björn |
41 | 2 | : 1 | ||
51 | 3 | : 1 | ||
58 | 4 | : 1 | ||
66 | 5 | : 1 | ||
75 | 6 | : 1 | ||
79 | 7 | : 1 | ||
80 | 8 | : 1 | ||
82 | 9 | : 1 | ||
85 | 10 | : 1 |
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