Beinahe wäre das 100. Spiel der CFB-Legende Manni nicht zustande gekommen. Die eigenwillige Parkraumbewirtschaftung der Platzinhaber des heutigen Heimspiels des CFB bewog den Schiedsrichter noch weit vor dem Anpfiff dazu, einfach wieder gehen zu wollen: er durfte nicht direkt neben dem Spielfeld parken – Frechheit! Doch der CFB wäre nicht der „Club Für Besserverdiener“ hätte er für derartige Probleme nicht eine Lösung im Köcher voller Geldscheine am Start. Nach kurzem Kassensturz wurde entschieden: „Wir scheißen den zu mit Geld“.
Hinter den Kulissen wurde alsbald diskutiert, ob die Hasen neben den Parkgebühren für das Kraftfahrzeug des Schiris nicht auch noch Geld für den ein oder anderen Strafstoß investieren sollten, was aber aufgrund des als schlagbar eingeschätzten Gegners schnell wieder verworfen wurde. So konnte also doch gespielt werden, und die Lust auf dieses Spiel stand jedem Hasen ins sonnenbeschienene Gesicht geschrieben.
Kapitän Manni ließ - im Stile eines eitlen Superstars - die Meute zunächst auf sich warten (kam einfach zu spät), betrat dann aber selbstbewusst das Geläuf und rief die heißen Hasen zu einer Ansprache zusammen. Inhaltlich ging es – glaube ich – um Liebe, Hasen, Monologe und Kampf, was das aufgepeitschte Rudel mit dem kraftvoll gegrunzten Schlachtruf der Hasen honorierte.
Entsprechend munter war die Partie von Anfang an, wobei die Hasen es mit einem ebenfalls motivierten Gegner zu tun bekamen, welcher nun endlich mal gegen die Lieblinge aus Kreuzberg gewinnen wollte. So kam es dann auch wenig überraschend, dass das erste Tor (18‘) für den Gegner fiel. Es wäre aber auch nicht überraschend gewesen, hätten die Hasen das erste Tor gemacht, was sie dann aber erst nach einer Ecke durch Dennis und Kopfball von Unai (29‘) nachholten. Nach chancenreichen und intensiven 45 Minuten (1:1) versammelten sich die Hasen dann recht zufrieden zur Halbzeitgesprächsrunde und schicken Zuschauer Marcel zum Bier holen. Kapitän Manni ergriff erneut das Wort, gab sich siegesgewiss und matchte damit den Vibe seiner mitstreitenden Hasen.
Warum die Hasen dann aber derartig ungriffig in die zweite Halbzeit taumelten und sich gleich zwei Dinger (50‘, 52‘) fingen, muss durch schonungslose interne Analyse er- und aufgeklärt werden. Nebst diesen unerklärlichen Phänomens wurde aber schnell klar, dass die hasische Siegesgewissheit der Vergangenheit angehörte und sich stattdessen zunehmende Erschöpfung und Ärger breitmachten. Kurz gesagt: das Spiel wurde deutlich ruppiger, auch seitens des Gegners! Der Beweis: Dennis wurde in der 53. Minute im Strafraum gelegt und verwandelte den fälligen 9-Meter höchstselbst mit einem Geschoss von einem Schuss souverän. Horrido antwortete prompt und stellte den alten Abstand in der 55. Minute wieder her: 2:4.
Einige gelbe Karten, Fouls und Motzereien später brannten Kapitän Manni nach einem Pfiff des Schiris die Sicherungen dezent durch. Der gute Schiri erlebt in den folgenden Minuten am eigenen Leib, was es bedeutet, von Manni vollgelabert zu werden. Was er nicht wusste: Manni hatte einen Plan! So zeigte er eifrig monologisierend sich und den Hasen, dass er noch lange nicht bereit war, sich geschlagen zu geben. Und es wirkte! Der wunderschöne Ivo dribbelte sich gegen drei bis fünf Gegner im Mittelfeld fest, taumelte, fiel fast, rappelt sich auf und fabriziert durch eine Mischung aus Wut und Präzision etwas, was zwischen Ballwegschlagen und Flanke einzuordnen war. Der Ball fand den Kopf (!) der 1,68 Meter großen Naturgewallt Björn – ein Berg aus Muskel mit winzig kleinem Bierbauch - und hoppelte von da aus ins Netz: 74 Minute, nur noch 3:4!
Nach dem gewohnt übertriebenen und selbstverliebten Jubel der Nummer 04 vom CFB antwortete Horrido eine Minute später trocken mit dem 3:5. Wer jetzt denkt, die Luft bei den Hasen wäre nun endgültig raus, läge damit verdammt nah an der schmerzlichen Wahrheit. Aber Hasen brauchen keine Luft, denn sie haben ja sich, das zunehmend erschlaffte Kollektiv! Wir schrieben mittlerweile die 89 Minute: Unai wird brutal im 16er umgesenst, Schiri pfeift erneut 9-Meter, Dennis läuft von der Mittelline aus an und hämmert das Leder mit einem weiteren Power-Shot in die Maschen: 4:5! Ein letztes Mal an diesem Tag reckte der Hasen-Kapitän Manni dann seinen unsichtbaren Speer in die Luft und peitschte die blutenden, hinkenden, keuchenden und schwitzenden Hasen nach vorn … dann pfiff der Schiri ab, und Horrido jubelte.
Nach dem Abpfiff klagte Kerem über akute psychosomatische Beschwerden und musste mit einem Hopfentorpedo behandelt werden. Das „ganze Gelaber“ habe ein schwer erträgliches Summen in seinem Kopf provoziert! Weitere Hasen litten unter unwillkürlichen verbalen Auswürfen, bis auch hier die Medizin zu wirken begann.
Und dann saßen sie da im Rund, mümmelten an Bier und Rauchwaren und palaverten. Die dritte Niederlage in Folge rückte spätestens in dem Moment in den Hintergrund, als Kapitän Manni unter großem Jubel vom noch größeren Vorsitzenden sein zweckentfremdetes Pferdesportabzeichen zum 100. Spiel für den CFB angeheftet bekam – geiler Hengst!
Im Verlauf der sich anschließenden Feierlichkeiten wurde Dauerkiffer Benjhi-T vom Platzwart angezählt, mit dem Hinweis, dass man so nah an Sportstätten und das teuer werden kann – da hatte es dann ja mal endlich den Richtigen getroffen!
Fazit:
1. Horrido gewinnt letztlich verdient, weil sie ein Tor mehr geschossen haben
2. Dieser Spielbericht kann Spuren von Wahrheit enthalten
3. Die Platzwart-Policies von Berolina Stralau sind scheiße!
4. Alex hatte bei 1:1 von Hertha gegen Darmstadt bestimmt ähnlich viel Spaß wie wir
5. Keiner, wirklich keiner verliert so geil wie der CFB!
Mit dabei waren: Benni-T, Manni, Ole, Hilkia, Kerem, Mahir, Unai, Ivo, Dennis, Björn ++ Zuschauer: Henri, Bo, Marcel und Haye ++ Zum Spielbericht gezwungen: Björn ++ Statistik schon seit gestern aktualisiert
Spielverlauf:
19‘ 0:1
29‘ 1:1 Unai Dennis
50‘ 1:2
52‘ 1:3
54‘ 2:3 Dennis (9 Meter)
57‘ 2:4
75‘ 3:4 Björn Ivo
77‘ 3:5
89‘ 4:5 Dennis (9 Meter)
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