Nur vier Wochen nach dem Jubiläumsevent auf der Zülle schneidet sich der CFB mal einfach nen richtig geilen Hasencup aus der Hüfte. Bei den obligatorischen 30 Grad im Schatten kämpfen zwölf Teams auf der Sportanlage Am Rodelberg um den schönsten Wanderpokal der Stadt. Neben vielen bekannten Gesichtern von Partyzant, Polar, Deportivo, Bierhaus Urban und Titelverteidiger Rabona Fake sind mit NFC Rot-Weiß und 402 Lost Boys (SFC Friedrichshain) auch zwei Mannschaften das erste Mal dabei.
Die Turnierleitung hat sich dieses Jahr für einen anderen Modus entschieden. Nach den fünf Gruppenspielen, geht es mit Viertel- und Halbfinale weiter und dann werden "nur" die ersten vier Plätze ausgespielt. So ist das Turnier etwas kompakter, es geht erst um 11 Uhr los und mit ausreichend großen Pausen startet das Finale um 16 Uhr. Hat auch seinen Reiz.
Werfen wir einen Blick auf das sportliche Geschehen der Hasen, die mit drei Teams vertreten sind: Die beiden Althasen-Mannschaften CFB I und III eröffnen das Turnier und Deportivo macht erstmal ein frühes Tor. Oh du grüne Hasenheide - das geht ja gut los. Auftaktsieg soll doch so wichtig sein. Aber den Deportivo Altstars, die sich genau einmal im Jahr zum Hasencup materialisieren sei es natürlich gegönnt. Letztes Jahr haben sie kein einziges Tor erzielt, daher ist das Tagessoll eigentlich schon erreicht. Ob es die daraus resultierende Selbstzufriedenheit von Manuels Mannen oder der spielerische Glanz der Gastgeber ist, der noch zum 2:1 Sieg der Hasen führt, ist aus heutiger Sicht nicht mehr zu klären. Das nächste Spiel von CFB I geht an die Lost Boys und weil der Vorsitzende nicht rechtzeitig abpfeift kassiert man in der Schlusssekunde auch gegen Pulmon Negro noch einen. Da aber sowohl Partyzant als auch die Brudermannschaft geschlagen wird, geht man als Drittplatzierter ins Viertelfinale.
CFB II - der frisch gebackene Verbandsliga-Aufsteiger - gestaltet es da deutlich souveräner. Mit lediglich einem Unentschieden gegen Polar Pinguin setzt man sich an die Spitze der Vorrunden-Tabelle und lässt das weitere Geschehen entspannt auf sich zukommen.
CFB III wird von Alterspräsident Tino auf den Rasen geführt und hat zudem die große Ehre, das Jubiläumstrikot tragen zu dürfen. Schorsch ist zwar spontan doch da, Marcels Meldung war aber noch nicht fürs Feld gedacht und so ist man in der Offensive trotz Tommy nicht optimal besetzt. Einige Hasen reißen sich sogar hin, bezüglich der Mannschaftseinteilung Kritik am Vorstand zu üben. In Vier-Augen-Gesprächen wird die Ursache dann richtigerweise aber wieder bei einem willkürlich gewählten eigenen Mitspieler gesucht. Es gelingt dem Team leider nicht, in den fünf Spielen der Vorrunde ein Tor zu schießen oder einen Punkt zu holen, was dann knapp nicht zum Weiterkommen reicht.
Dieses Schicksal teilen sie mit Deportivo, die allerdings auch ihr zweites Tor gegen den CFB erzielen und dabei sogar einen Sieg erringen. In Gruppe B verabschieden sich Rixdorfs Reste und Bierhaus Urban aus dem Turnier. Am anderen Ende der Tabelle steht in Gruppe A Pulmon Negro, die als einzige fünf Siege einfahren, die meisten Tore schießen und die wenigsten kassieren (nämlich nur eins gegen Krakau). Dahinter drei Teams mit jeweils neun Punkten - tendenziell Gruppe A die stärkere. In Gruppe B reichen den polaren Pinguinen fünf Punkte für die Viertelfinalqualifikation, den Zweikampf an der Spitze entscheidet CFB II mit einem 2:1 gegen Titelverteidiger Rabona für sich.
Die Viertelfinalbegegnungen laufen eigentlich erwartungskonform, wäre da nicht der glorreiche Sieg von CFB I gegen Titelverteidiger Rabona Fake. Nach einem Foul an Moritz bringt Tim die Hasen vom Punkt aus in Führung. Auch der Ausgleich fällt durch einen von Ole verursachten Handneunmeter. Im Shoot-out hat der CFB dann die Nase vorne weil Benni wieder Weltklasse pariert. Da geht heute was!
Damit gibt es ein CFB-internes Halbfinale und die beiden Gruppenstärksten Pulmon und Lost Boys treffen wieder aufeinander. Nach 10 Minuten steht es da noch 1:1 - die Entscheidung fällt vom Neun-Meter-Punkt. Und der Keeper von Pulmon Negro hält sehr zum Entsetzen des Schützen gleich das erste Ding und ist bei den beiden folgenden auch noch mit der Hand dran. Sein Gegenüber verzichtet komplett auf TW-Handschuhe und spielt seine Stärken im mentalen Bereich aus. Der entscheidende Ball landet an der Latte und drei Runden später ist er einfach richtig schnell unten und bringt die Lost Boys ins Finale.
In der Liga sind die alten und neuen Hasen ja auch schon mal aufeinander getroffen. Damals ging es mit 12:0 eher knapp aus und auch heute geht CFB II durch Niko in Führung. Aber die grünen Hasen wollen heute mehr als nur ein gutes Turnier spielen, heute wollen sie mal wieder den Pokal holen. 25 Jahre CFB - Hasencup Nummer 25. Fast das ganze Team mindestens 100 Ligaspiele auf dem Buckel, einmal ganz oben stehen - wann, wenn nicht heute. Und so geht ein Ruck durch die erschöpften Körper und man befreit sich aus der Umklammerung der Newbies. Moritz spielt den Ball durch die Gasse, Tim haut ihn ins lange Eck. Ausgleich. Und Moritz, der einen wirklich richtig guten Tag hatte, sorgt dann mit einem schönen Distanzschuss für die Entscheidung. CFB II läuft die Zeit weg und so müssen sie der im Schnitt mindestens 15 Jahre älteren Truppe nach Abpfiff mitgeben "Na, dann holt ihn aber auch!"
CFB II holt sich auf jeden Fall den dritten Platz mit einem 3:1 im Neunmeterschießen gegen Pulmon Negro. Und dann ist auch schon FINALE und CFB I mittendrin. Doch das Endspiel beginnt nicht optimal: Den Ball wollte er niemals so spielen, aber er kullert da irgendwie durch den Strafraum und wird vom Mitspieler noch an Benni vorbei ins Eck gelegt. Die Presseabteilung ist noch am Kameras aufbauen - die Zuschauer holen noch ein warmes Bier, aber 30 Sekunden nach Anpfiff ist das Spiel gefühlt schon wieder vorbei. Im Halbfinale konnte das Spiel ja noch gedreht werden, gelingt dies dem CFB auch gegen gut sortierte Friedrichshainer?
Erstmal irgendwie den Ausgleich machen. Einwurf in der gegnerischen Hälfte, der Ball kommt zu Moritz, halblinke Position, schnell noch den Verteidiger austanzen und dann abziehen. Wie 2006 Lahm im Eröffnungsspiel. Rechts oben in den Winkel. Weltklasse - die Hasen wieder im Spiel.
Dann wird es kurz hitzig und als sich die Gemüter schon wieder beruhigt haben, will Tim doch noch das letzte Wort haben und das war dann eins zu viel für Schiri Tahir - 2 Minuten Strafe. Fingerspitzengefühl Fehlanzeige. Die Phase in Unterzahl übersteht Hasenheide zwar unbeschadet, aber das kostet natürlich Kraft. Nachdem Tim wieder auf dem Platz ist, kommt da eine Ecke geflogen und FloK verliert seinen LostBoy nach Körpertäuschung. Der Kopfball passt - Benni ohne Chance. Wieder in Führung und nur noch wenig Zeit auf der Uhr parken die Boys den ganz großen Bus und dann ist es auch schon vorbei und sie holen das Ding.
Der CFB also mit einer für seine Verhältnisse überragenden sportlichen Bilanz - zweiter und dritter Platz. Da braucht sich wirklich niemand zu grämen, dass es im Finale nicht gereicht hat. Hinzu kommt, dass Schorsch mit deutlicher Mehrheit als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet wurde. Was für ein Spaß.
Und auch abseits des Platzes macht Hasenheide eine bella figura. Nach etlichen Jahren auf dem Platz haben wir jetzt endlich den besten Spot fürs Catering gefunden, welches trotz der Hitze stark frequentiert wird. Optimierungspotential könnte man noch in der Kühlung erkennen, aber die Standbetreuung wäre ja auch langweilig, wenn nicht jeder Käufer auf den speziellen Wunsch eines möglichst kalten Getränks hinweisen würde. Würstchen und Halloumi vom Grill, leckere Salate, Kuchen, Pizzaschnecken - das Buffet ist am Ende des Tages komplett geleert - trotz zwei Edeka-Bonusrunden von Tommy! Andreas und Sohnemann Jakob sowie Vorstand, Lars, Stefano und MarioG und weitere Hasen haben die Lage sehr gut im Griff und der Merch-Stand wird nebenbei auch noch betreut. Für die Kinder - so viele sind heute nicht da - gibt es ne Plansche, Schminkstand und Bewegungsspiele. Das Dreigestirn Karl, Nuriel und Jillis macht die Turnierleitung komplett selbständig! Die Schiris sind gut drauf, Platzwart Rudi wie immer ganz entspannt und so wundert es nicht, dass die Hasen wieder viel Lob von den Gästen für die Organisation bekommen. Zu Recht! Danke an das OK und alle helfenden Hände.
Apropos OK. Die Malochertruppe bietet diese Jahr einen exzellenten Service und sammelt Kühlschränke, Bierbänke, Anlage und Pavillons bei den meisten Spendern bereits am Freitag Nachmittag ein. Und dann wird eifrig aufgebaut, Pokale geputzt, Nachschub geholt, T-Shirts gefaltet und bis zum späten Abend dafür gesorgt, dass es allen gut geht.
Auf Initiative des Vorstands gibt es in diesem besonderen Hasen-Jahr auch noch eine After-Show-Party. Zu diesem Zwecke wurde als Vorsitzender des OK der große Zeremonienmeister Tommy verpflichtet, der quasi ohne Budget aus dem Nichts eine hervorragende Party zaubert. Vornehmlich Hasen tummeln sich bis nach Sonnenuntergang rund um den Platz und haben bei Korbkick und Fußballtennis viel Spaß. Tommy ist stets in der Nähe seiner Eistonne und schenkt wahlweise Longdrinks oder Kurze aus und schafft es, dass schnell alle betrunken sind. Nach einer zweiten Aufräumrunde endet der Hasencup 23 gemeinsam mit diesem wunderbaren Tag am Lagerfeuer. Oh, was war es wieder schön!
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